Über 18 Monate war Michel Niemeyer komplett raus. Einst, im Sommer 2021 verpflichtete Ex-RWE-Sportchef Jörn Nowak den Linksverteidiger vom SV Wehen Wiesbaden.
Das Problem: Niemeyer kam verletzt nach Essen. Er sollte nur wenige Wochen ausfallen, doch die Probleme an der Leiste stellten sich als gravierend dar und Niemeyer kam in zwei Jahren auf kein einziges Pflichtspiel für Rot-Weiss Essen.
In der Schlussphase dieser Saison scheint der Linksverteidiger endlich seine Leidenszeit überstanden zu haben. Mittlerweile kommt er auf sechs Kurzeinsätze. Und: Trainer Christoph Dabrowski steht auf Niemeyer, der auf 39 Einsätze in der 2. Bundesliga und 82 Spiele in der 3. Liga in seiner Karriere kommt.
Zuletzt, beim Abbruch in Zwickau, stand Niemeyer das erste Mal sogar von Beginn an auf dem Feld.
"Die Zeit, die ich ihn im Training gesehen habe, da hat er mich immer total überzeugt. Er ist erfahren, schnell und physisch stark. Er muss sich aber wieder die Wettkampfhärte holen", sagt Dabrowski und ergänzt: "Ich hätte Michel gerne schon früher von Anfang an gebracht. Aber er hatte in den letzten Wochen auch wieder durch einen Faserriss und einen Infekt Rückschläge erlitten. In Zwickau war der Moment gekommen, um zu sehen wie stabil er ist. Wenn sein Körper mitmacht, dann wird er auch in den nächsten Spielen die Gelegenheit erhalten, sich zu zeigen und hier zu empfehlen."
Am Sonntag (15 Uhr, RevierSport-Liveticker) dürfte Niemeyer gegen den VfB Oldenburg die nächste Chance erhalten. Dann wird er wohl das erste Mal nach fast zwei Jahren in Essen bei einem Heimspiel in der Startelf stehen und das Einlauf-Lied "Adiole" hautnah miterleben. Wer weiß: Vielleicht entpuppt sich Niemeyer, dessen ursprüngliche Zweijahresvertrag nach der Saison ausläuft, noch als eine mögliche Verstärkung für die kommende Spielzeit. Dabrowski gibt ihm auf jeden Fall eine faire Chance.